Adventskalender des Inklusionsbüros 2020

Adventskalender des Inklusionsbüros 2020

Transkript

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Hier ist Fritz Bremer für den Adventskalender.

Zur ersten Frage – Inklusion in Zeiten von Corona: Nicht erst die Pandemie-Krise macht deutlich, dass es ein schwieriges Vorhaben ist, Inklusion zu entwickeln, Inklusionsorientierung, daran zu arbeiten, in einer vielfach gespaltenen Gesellschaft, geplagt von vielerlei Ungerechtigkeiten. Wir dürfen nicht dem Irrtum erliegen, dass inklusive Orientierung, Sozialraumorientierung, mehr Zugehörigkeit ginge ohne zugleich auch an mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu arbeiten.

Zur ersten Frage – Inklusion in Zeiten von Corona: Es gibt viele interessante und ermutigende Projekte in der Inklusionsorientierung. Es gibt auch wirklich ermutigende Entwicklungen. Aber wir dürfen nicht denken, dass wir die Inklusion sozusagen herstellen können, indem wir die gesellschaftlichen Verhältnisse einfach mal überspringen. Wir müssen uns auf das beziehen, was gesellschaftlich Realität ist. Und genau an dem Punkt, nach genauem Hinsehen, arbeiten und – ich nenne es mal nicht Inklusion – für mehr Zugehörigkeit und mehr Vielfalt einstehen.

Zur ersten Frage – Inklusion in Zeiten von Corona: Gerechtigkeit ist sozusagen die Voraussetzung dafür, dass Inklusion wirklich Wirksamkeit entfalten kann. Aber über das inklusiv orientierte Arbeiten das Sprechen über zum Beispiel Armut, Reichtum, über Spaltung zu vernachlässigen, das wäre idealistisch-illusionär und würde nicht weiterhelfen.

Zur zweiten Frage: Inklusion – was ist zu Weihnachten zu wünschen? Ich gehe mal aus von dem Satz – von der Idee – von Hannah Arendt: Der einzige Gesprächspartner, den wir im Leben überhaupt nicht loswerden, das sind wir selbst. Unser Denken ist ständig in einem inneren Dialog. Und ich leite daraus den Gedanken ab: Wir müssen uns selbst zuhören lernen und anderen zuhören lernen. Wir müssen zu uns selbst gehören, damit wir auch zu anderen gehören können und Zugehörigkeit mit anderen zulassen können. Und das wünsche ich eigentlich uns allen: dass wir diese Fähigkeit stärken und dass wir erkennen, dass Inklusion bei jedem und jeder von uns persönlich beginnt.

Zur zweiten Frage: Alles Gute! Tschüss!

Über diesen Podcast

Advent im Corona-Jahr 2020 - und das Inklusionsbüro Schleswig-Holstein fragt:
"Geht die Inklusion eigentlich gerade baden?"
Und: "Was wünschen Sie der Inklusion zu Weihnachten?"

Was für ein Jahr! Wer hätte in der letzten Vorweihnachtszeit schon gedacht, dass wir unsere Weihnachtseinkäufe in diesem Jahr wie selbstverständlich mit Mund-Nase-Bedeckung tätigen, dass niemand mehr darauf käme, seinem Gegenüber unverpackte, selbstgebackene Plätzchen anzubieten und dass wir am Ende dieses Jahres alle wissen, was wir unter systemrelevanten Berufen zu verstehen haben.

Und weil so Vieles anders war in diesem Jahr und nicht nur wir uns fragen, was das eigentlich mit unserer Gesellschaft macht, haben wir für Sie viele Perspektiven auf Inklusion im Land Schleswig-Holstein gesammelt. Entstanden ist ein bunter Strauß
unterschiedlicher Blickwinkel und Ideen, jedes Türchen öffnet quasi eine neue Perspektive auf die Inklusion im Corona-Jahr 2020. Manch eine legt Finger in Wunden, ein anderer macht Hoffnung und zeigt Chancen auf.
Freuen Sie sich auf diesen bunten Strauß vielfältiger An- und Einsichten und pflücken Sie sich jeden Tag eine neue Blume! :-)

von und mit vom Team des Inklusionsbüros Schleswig-Holstein

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